Kirchgemeinde Oberwil
Bibern · Biezwil · Gossliwil · Lüterswil · Oberwil · Schnottwil

Kirchgemeinde

Die Kirchgemeinde Oberwil umfasst sechs Gemeinden:

  • Oberwil bei Büren
  • Bibern / politisch fusioniert zur Gemeinde Buchegg (Kirchgemeinde Aetingen/Mühledorf)
  • Biezwil
  • Gossliwil / politisch fusioniert zur Gemeinde Buchegg (Kirchgemeinde Aetingen Mühledorf)
  • Lüterswil / politisch fusioniert mit Gächliwil (Kirchgemeinde Messen)
  • Schnottwil

Die Kirche „in der obern Wile“ (1208 erstmals erwähnt) gehörte zur Herrschaft der Freiherren von Strassberg, das 1181 erstmals erwähnt ist. (Burgruine auf dem Städtiberg, südlich von Büren gelegen, war Stammsitz der Strassberger).
Die von diesen in Oberwil gegründete Kirche war Mutterkirche der Region (Büren, Diessbach, Wengi, Balm), wobei selbst Büren noch im 14. Jahrhundert als Filiale von Oberwil erscheint. Erst 1408 gelangen Kollatur[1] über die Grafen von Nidau und die Edlen von Büttikon an den Niederen Spital Bern. Schon früh, nämlich seit 1100, waren unter anderem die Klöster Rüeggisberg und St. Gallen sowie Ministerialien von Aarberg und Burger von Bern und Solothum, wie auch die Grafen von Nidau, Kiburg und die Herren von Buchegg hier begütert Seit 1388 gehört Oberwil zum bernischen Hoheitsgebiet.

Die Pfarrei Oberwil bildet insofern ein Kuriosum, als von den sechs politischen Gemeinden, die ihr angehören nur der Kirchenort Oberwil im Kanton Bern liegt; die fünf anderen Gemeinden befinden sich im Kanton Solothurn. Diese ungewöhnliche Situation ergab sich durch die Aufteilung dieses Gebietes zwischen Bern und Solothurn im ausgehenden 14. Jahrhundert. Im solothurnischen Teil des Bucheggbergs blieb aber der Einfluss Berns aufgrund der ihm verbliebenen Rechte nach dieser Absprache derart stark, dass sich diese Gegend im Gegensatz zum übrigen solothurnischen Land mit der Reformation dem neuen Glauben anschloss und in Bern einen Beschützer in den nachfolgenden Auseinandersetzungen fand. Dadurch konnte die Einheit der Pfarrei Oberwil in Glaubensfragen bewahrt werden, und eine Aufteilung drängte sich nicht auf.
Am 1. Mai 1391 verkaufte Elisabeth von Bechburg als letzte direkte Nachkomme der Buchegger und Gattin des in der Schlacht von Sempach 1386 gefallenen Freiherrrn von Bechburg die schwer verschuldete Herrschaft Buchegg mit der Herrschaft Balmegg um 500 Gulden an Solothurn.

Mit dem Verkauf des Bucheggberges an das Aarestädtchen Solothurn begann aber auch ein jahrhundertelanger Streit zwischen Bern und Solothurn in den Fragen wer in den verschiedenen Belangen für den Bezirk zuständig sei, denn territorial zukünftig die Gegend wohl zu Solothurn, Bern sicherte sich aber, und dies bis zum Untergang der alten Eidgenossenschaft 1798, die hohe Gerichtsbarkeit und damit vor allem auch entscheidenden Einfluss in kirchlichen und schulischen Fragen.